Müfflingkarte (1834)

Die Karte der Müfflingschen Aufnahme entstand 1834 und damit etwa 35 Jahre nach der Schroetterschen Landesaufnahme. Durch die Fortschritte in der Kartographie und Vermessungstechnik ist die Karte eine deutliche Weiterentwicklung zur Schroetterschen Landesaufnahme. Dies betrifft die Genauigkeit der Lage der Kartenelemente, die Darstellung der Elemente, die Standardisierung der Darstellung und die gleichmäßige Abdeckung des gesamten Kartenblattes mit Informationen. Die zunehmende Standardisierung der Signaturen kommt der Auswertung dabei zugute.

Der Fortschritt der Vermessungstechnik zeigt sich in der verbesserten Genauigkeit der Aufnahme. Die Gesamtfläche der Kurischen Nehrung in Quadratkilometern ist in der Darstellung auf der Müfflingkarte mit 163,02 km² etwa um ein Zehntel kleiner als in der Darstellung der Schroetterschen Landesaufnahme, wo sie noch 184,19 km² groß war. Damit ist die Ausdehnung der Kurischen Nehrung auf der Müfflingkarte etwa so groß, wie auf den nachfolgenden Karten von 1859/60 und 1912.

Vergleicht man die Müfflingkarte mit der vorangegangenen Karte aus der Schroetterschen Landesaufnahme, fällt zunächst auf, dass der Anteil an Sandflächen mit etwa 49 % deutlich geringer ist als die 80% der Schroetterschen Landesaufnahme. Zudem gab es in der Schroetterschen Aufnahme noch mindestens drei große Gebiete, in denen auch über längere Abschnitte nur Sand die gesamte Breite der Kurischen Nehrung bestimmt hat. Diese Gebiete gibt es in der Karte von 1834 nicht mehr.

Die Siedlungsflächen und die Waldflächen sind in der Karte von 1834 hinsichtlich ihres prozentualen Anteils an der Gesamtfläche und Lage weitestgehend so erhalten geblieben, wie sie in der Schroetterschen Landesaufnahme waren. So machen die Waldflächen in der Müfflingkarte rund 8,27 % aus (Schroettersche Landesaufnahme: 8,26 %). Auch der Zusammenhang, dass sich die Waldflächen vorrangig in der Nähe der Siedlungen befinden, ist in der Müfflingkarte zu finden.

Massiv verändert hat sich in der Müfflingkarte zum einen der Anteil der Fläche mit Kraut-/Strauchbewuchs, der von 2,2% in der Schroetterschen Landesaufnahme auf 26,35 % in der Müfflingkarte ansteigt. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich für den Anteil an Grünland (inkl. lichtem Baumbestand) nachweisen, der von 0,95 % auf 8,63 % in der Karte von 1834 zunimmt. Die weiteren Flächenanteile, wie jene an Feuchtgebieten (1834: 4,73 %) und an landwirtschaftlicher Fläche (1834: 1,14 %) sind in beiden Karten relativ stabil.

Der Unterschied der Flächenanteile zwischen der Schroetterschen Landesaufnahme und der Müfflingkarte weist zwei Besonderheiten auf: Zunächst findet eine signifikante Verschiebung der Flächenanteile nur bei drei Flächentypen statt. Dabei gewinnen Flächen mit niedrigem und leichtem Bewuchs auf Kosten der Fläche des Sandes hinzu. Außerdem finden die Veränderungen im Kartenbild insbesondere in Bereichen statt, die nicht unmittelbar an die Siedlungsflächen Grenzen.

Typ

Quadratkilometer

Prozentualer Anteil

Kraut-/Strauchbewuchs (inkl. grauer Düne)

42,96

26,35

Wald

13,48

8,27

Wasserfläche (außer Haff und Ostsee)

0,37

0,22

Feuchtgebiete/Moor/Bruch

7,71

4,73

Siedlungsfläche und nähere Umgebung

1,91

1,17

Grünland (inkl. lichtem Baumbestand)

14,07

8,63

Landwirtschaftliche Fläche

1,85

1,14

Sand

79,54

48,79

Keine Daten/ Zuordnung

1,12

0,69

Summe

163,02

100,00

 

Methodischer Hinweis: Die erläuternde Kartenbeschreibung bezieht sich auf die abgeleitete Form der Karte, die links dargestellt wird. Dazu wurde aus den Signaturen der Ausgangskarte der Landnutzungstyp bzw. das Ökotop abgeleitet und in einer zusammengefassten Karte dargestellt. In dieser Form wurde auf die Höhenangaben komplett verzichtet, weswegen diese hier nur in Form von Zusatzinformationen beachtet werden. Diese Informationen betreffen insbesondere die Verteilung und die Form der für die Nehrung so prägenden Dünen.